Kooperationsvereinbarung wurde getroffen
Am 13. Juli 2022 fand in der Sachsenlandhalle in Glauchau die Auftaktveranstaltung zur „Jugendberufsagentur Zwickau“ statt.
Die Jugendberufsagentur ist ein Bündnis zwischen der Agentur für Arbeit Zwickau, dem Landkreis Zwickau, dem Jobcenter Zwickau und dem Landesamt für Schule und Bildung, die den erfolgreichen Ausbildungs- und Beschäftigungseinstieg aller jungen Menschen mit Wohnsitz im Landkreis Zwickau gezielt strukturiert und begleitet.
Bevor sich ca. 150 Schulleiter, Beratungslehrer, Berufsberater, Schulsozialarbeiter sowie weitere Beteiligte zu passgenauen Strukturen zur Verbesserung des Übergangs von der Schule in den Beruf austauschten, erneuerten die an dieser Kooperation Beteiligten schriftlich ihre Zusammenarbeit. Neu im Boot ist das Landesamt für Schule und Bildung. Auch in diesem Zusammenhang wurde die bestehende Kooperationsvereinbarung inhaltlich neu gestaltet.
Im Beisein der anwesenden Medienvertreter unterzeichneten für die Arbeitsagentur Zwickau Andreas Fleischer, Vorsitzender der Geschäftsführung, für den Landkreis Zwickau Cornelia Bretschneider, Dezernentin für Jugend, Soziales und Bildung, für das Jobcenter Zwickau Petra Schlüter, Geschäftsführerin, und für das Landesamt für Schule und Bildung Thomas Graupner, Leiter des Standortes Zwickau, den Vertrag zur vertieften Zusammenarbeit.
Im Nachgang an den formalen Akt stellten sich die Vertreter der vier Kooperationspartner den Fragen der Journalisten.
„Wir müssen Jugendliche darin unterstützen, berufliche Handlungskompetenzen zu erwerben, ohne dabei ihre jeweiligen Lebenssituationen und Bedarfe aus dem Blick zu verlieren. Dies erfordert gebündelte und vernetzte Aktivitäten der regionalen Organisationen und eine übergreifende intensive Zusammenarbeit, um für die Einzelnen die bestmögliche Hilfe zu gewährleisten. Oft sind viele kleine oder große Probleme zu lösen, ehe überhaupt eine Ausbildung möglich ist. Der Traumberuf aus Kindheitstagen, wie Profifußballer oder Astronaut, ist oftmals in weite Ferne gerückt. Wenn wir die Jugendlichen erreichen wollen, sollten wir weitere zielgruppengerechte Angebote schaffen. Mit der Jugendberufsagentur gelingt es, die verschiedensten Beratungs- und Unterstützungsangebote als ganzheitliche Dienstleistung zu bündeln. Darüber hinaus versprechen wir uns von der Kooperation eine höhere Qualität und Effektivität bei der beruflichen und sozialen Integration junger Menschen, um ihnen somit interessante Perspektiven im Landkreis Zwickau aufzuzeigen.“, so Andreas Fleischer von der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Zwickau.
Petra Schlüter vom Jobcenter Zwickau freute sich sehr, dass es nun zur formellen Gründung der Jugendberufsagentur Zwickau gekommen ist. „Die in der Vereinbarung fixierte Kooperation der Träger der Sozialgesetzbücher VIII, III und II sowie des Landesamtes für Schule und Bildung zeigt den erklärten Willen, „kein Jugendlicher darf verloren gehen“ praktisch umzusetzen. Sowohl mit Blick auf die Jugendlichen, aber auch die gesamte Gesellschaft ist es wichtig, niederschwellige Zugänge zu Hilfe, Begleitung und Beratung zu organisieren und offensiv anzubieten. Durch die enge Zusammenarbeit der Jugendhilfe, der Schulen, der Agentur für Arbeit und uns als Träger der Grundsicherung sollen die Wege zum „richtigen“ Adressaten des jeweiligen Anliegens verkürzt werden. Und, was genauso wichtig ist, aufeinander abgestimmt erfolgen.“, begründet sie die Wichtigkeit dieses gemeinsamen Schrittes.
„Das Landesamt für Schule und Bildung als neuer Kooperationspartner der Jugendberufsagentur unterstützt den Prozess der durchgängigen Berufs- und Lebensplanung junger Menschen. Der an den allgemeinbildenden Schularten über mehrere Jahre wirkende Prozess der Berufsorientierung findet durch diese Kooperation einen nahtlosen Übergang.“, betonte Thomas Graupner vom Landesamt für Schule und Bildung. „Es kommt vor allem darauf an, allen Jugendlichen entsprechend ihrer Fähigkeiten und individuellen Neigungen eine Perspektive aufzuzeigen. Dabei sollte das Vorhandensein eines Schulabschlusses keinesfalls die Voraussetzung sein. Vielmehr kommt es darauf an, durch die Vernetzung aller Kooperationspartner sowie die Mitwirkung der Erziehungsberechtigten der Zielgruppe eine Zukunftschance in der Region zu eröffnen. In der Begleitung der Jugendlichen sollten auch neue Wege beschritten werden, welche die vorhandenen Lücken der bisherigen Praxis besser schließen helfen.“
Cornelia Bretschneider von der Kreisverwaltung begrüßte ebenso die Vereinbarung: „Mit diesem Vertragsabschluss haben wir eine neue, den aktuellen Bedarfen angepasste Arbeitsgrundlage für unsere Zusammenarbeit. Damit wird es möglich, die bereits vorhandenen Leistungsangebote effektiver zu nutzen, Schnittstellen besser zu koordinieren, Synergieeffekte stärker zu erreichen sowie Präventionsarbeit gezielter einzusetzen. Die nun festgeschriebene Aufgabe der Jugendberufsagentur, die im Jugendamt des Landratsamts koordiniert werden wird, stellt an die Beteiligten eine große Herausforderung dar, die es zu meistern gilt. Immerhin geht es um den erfolgreichen Einstieg unserer Jugend in das Berufsleben und letztendlich um die Fachkräfte für morgen.“